Der Umbau

Der Umbau

Hier haben wir den Umbau unseres Wohnmobils dokumentiert.

Leider war es uns nicht möglich, alle Abläufe chronologisch aufzuführen. Dies wäre viel zu chaotisch geworden, da wir und unsere Helfer gleichzeitig an den verschiedensten Stellen gearbeitet haben.

Begleitet uns und seht, wie aus der Clou Kabine und dem Magirus unser Bumblebee entstanden ist.

„Geht nicht gibt’s nicht. Wer sagt, „Ich kann nicht“, setzt sich nur selbst Grenzen. Denke an die Hummel. Die Hummel hat eine Flügelfläche von 0,7 Quadratzentimeter, bei 1,2 Gramm Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesen Verhältnissen zu fliegen. Die Hummel weiß das nicht. Sie fliegt einfach.“ – Arthur Lassen

Die Kabine durften wir in einer schönen Halle bei unseren Freunden unterstellen. Auf vier super stabilen Palettenstapeln und zwei Stahlträgern. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle!

Chris, Hugo und ich befreiten den Rahmen der Kabine vom Rost. An dieser Stelle kann ich sagen: zum Entrosten des Hilfsrahmens eignet sich Zitronenpaste überhaupt nicht. Sie ist super ökologisch, aber trocknet komplett aus und ist hinterher äußerst stabil. Also ran an die Drahtbürsten.

Der Magirus durfte inzwischen zur TÜV-Beschau und steht recht gut da.

Nichts, was man nicht lösen könnte. Hier ein bisschen Luftverlust, dort ein wenig Rost (oder auch mehr).  So wurden kleine Dinge, wie zum Beispiel Türgriffe, repariert aber auch Größeres, wie eine beinahe tonnenschwere Seilwinde. Es wurde geflext, geschweißt, geflucht, gewaschen, grundiert, gespachtelt, geschliffen und geschwitzt. Es war unfassbar heiß und unser Team: Chris, Hugo und Frank gaben alles in der prallen Sonne. Das einst so löchrig und rostige Fahrerhaus schlüpfte ganz allmählich aus seinem Kokon. 

Hier die Beifahrerseite

Und auch die Fahrerseite, sah leider nicht besser aus

Der Rost entfernt, nötiges gebogen und eingeschweißt, alles mit Rostschutzmittel eingesprüht, wieder abgewaschen, grundiert, gespachtelt und geschliffen.

Auch der Durchstieg wurde vorbereitet:

Der Magirus wird sandig.

Unser Nachbar lackierte uns den Magirus in unserer gewünschten Sandfarbe. Wir machten einen Versuch mit aufgesprühten Unterbodenschutz. Der war aber zu fein und es fühlt sich ein wenig an wie Sandpapier. Ein Fehler, den wir so nicht mehr wiederholen werden.

Aber er sieht wunderschön aus!

Wir arbeiteten an vielen Baustellen

Während bei uns im Hof der Magirus auf Vordermann gebracht wurde, wurde unser Lager-LKW feuerrot lackiert und in Kirchensittenbach entfernten wir alles vom Dach der Kabine.

Die Stahllieferung für den vom Chris geplanten Rahmen stand an und wurde dann von ihm in Röthenbach in einer Halle geschweißt.

Auch die Wohnung musste ja nach und nach geräumt werden und natürlich ist da noch dieser wunderschöne Gartenbau Betrieb, der in unserer Abwesenheit weitergeführt werden wird und vom Andre bestmöglich übergeben sein will. Bezüglich der Fahrzeuge erstellten wir einen Schlachtplan. 

man kann nicht an alles denken, aber es ist schön, Dinge durchzustreichen

Es geht Schlag auf Schlag

Carlos der Rahmen

Die Stahllieferung kam an. Andre und Chris transportierten den Stahl nach Röthenbach in Tobis Halle. Dort setzten sie sich noch durch, dass am nächsten Tag direkt losgelegt werden wird. Die zwei Träger wurden von 6m auf 5,13m gekürzt. Pro Schnitt drei Minuten.

Zurück zur Kabine

Dort wurden die Löcher in den Außenwänden abgedichtet. Wie war das mit der Spachtelmasse? Ach egal. Hugo bohrte, sehr hingebungsvoll, alles auf dem Dach auf, was er finden konnte.

Und ich war in erster Linie damit beschäftigt die Klebereste des Dichtbandes am Dach zu entfernen. Frank spachtelte die Außenwand. Spachtelte und schliff, spachtelte und schliff.

Andre und Chris beseitigten schließlich fast die komplette vordere Wand. Das war nötig, um den Durchstieg zu realisieren. Dazu wurden das Sofa und die Sitzbank – mal wieder – ausgebaut. 

Wir entfernten alle Dachluken und Schnitten dem Vali auch noch eine Kleine ins Dach.

Die Reling wurde demontiert und letzten Endes wurde jedes Loch mit Aluplättchen zugeklebt.

Das Dach wurde grundiert und lackiert.

Es ist Zeit unsere Kabine nach Hause zu holen

Nina, Momo, Ida, Thilo und Jeff kamen zum Helfen dazu. 

Hier passierte dann ein womöglich folgenschweres Unglück. Wir mussten die Kabine wieder anheben, um die Stahlträger rausziehen zu können. 

Leider wurde an der Beifahrerseite zu schnell angehoben und irgendetwas ist gerissen am Kabinenboden. Die Stimmung war dahin, es breitete sich eine bedrückende Stille aus. 

Das machte die Kabine nun noch instabiler. Niemals hätten wir die Wangen unten abschneiden dürfen!

Der Kabinendurchstieg

Auch hier musste natürlich der Durchstieg angepasst werden.  Schon in Kirchensittenbach bauten wir die Sitzgruppe, das Sofa, die alte Schiebetür und Rückwände aus. Nun konnten wir alles wieder gut verschließen. 

In kurzer Zeit an dicke Alu-Sandwichplatten ranzukommen, schien schnell aussichtslos. Macht nichts, bauen wir selber. 

Wir klebten eine große Aluplatte über die komplette Front, bis zu den Ringankern. 

An die Innenseiten klebten wir in Ausschnittgröße Styrodur (Achtung, Kraftkleber frisst sich in das Styrodur 😉 )

Natürlich wurde der Ausstieg vorher ausgeschnitten.

Das Styrodur wurde mit Sika verklebt (was nicht ansatzweise gehalten hat) und zusätzlich vernietet.

Auch die Kabine wird lackiert

Nach vielem – endlos vielem Schleifen – und spachteln, bekam dann auch die Kabine den passenden Lack. Hier ist deutlich mehr Zeit und Geld reingeflossen, als ursprünglich gedacht. Leider hat unser Lackierer vorher noch nie so etwas großes selbst gemacht. Das nächste mal werden wir es selbst mit der Rolle machen.

Frontscheibe

Wie war das doch gleich? Für den Magirus gibt es keine Scheiben mehr? Wirklich?

Wir hätten da einen Steinschlag und unzählige Flex und Schweißpünktchen. Aber das Größte Problem war der Rost am Scheibenrahmen unten. Wir hatten versucht den Rost vollständig zu entfernen, aber es war uns nicht gelungen.

Wir telefonierten herum. Nicht nur mit Carglass, stellten einige Anfragen. Außer von Carglass kam keine Absage, aber bis heute auch keine Zusage.

Wir fanden einen Magirus in Freiburg, leider nicht verkehrssicher, aber mit intakter Frontscheibe. Er hatte auch eine relativ neue Auspuffanlage, die wir gebrauchen könnten. Und vermutlich auch noch die eine oder andere Sache, die man verwenden könnte. 

Hierzu war aber ein externer Transport nötig. 

Bleiben wir doch mal bei unserer Scheibe. Diese musste nämlich jetzt dringend da raus.

Wir saßen da, besprachen noch das Nötigste und plötzlich kam der Biggi – wie gerufen! – und war hell auf begeistert uns zu helfen!

Da muss aber jetzt wieder eine Scheibe rein. Genau, Freiburg. Unsere einzige Chance an eine Scheibe zu kommen. Per Tiefbetttransport kam der Scheibenspender hier an. Inklusiver patschnasser Bimobil Kabine und Wanzen. 

Die Scheibe war tatsächlich intakt und der Auspuff auch gut zu gebrauchen. Ansonsten überall Undichtigkeiten und Krabbeltiere. Aber wir hatten was wir wollten. Und die Bimobil-Kabine fand sogar einen Käufer.

Wenn aber immer alles glatt liefe, wäre es ja langweilig. Inzwischen war nämlich der Scheibenkeder der ursprünglichen Scheibendichtung zerbrochen. Der erste nachbestellte Keder zu klein. Ich bestellte einen zweiten, dieser war etwas größer als der ursprüngliche Keder. Irgendeiner wird schon passen.

Nun mussten wir wieder eine Scheibe ausbauen. Total versiert gingen wir ans Werk. Ein eingespieltes Team. Auch wenn diesmal der Biggi fehlte.

Okay, ganz so einfach war es natürlich nicht. Bernd von der Autowerkstatt nebenan versorgte uns noch mit ein paar Ratschlägen und Werkzeug. Wir führten eine Schnur im Scheibengummi rundum, setzten die Scheibe an den Rahmen und zogen von Innen den Gummi über den Falz. Die alte Scheibe von uns schien viel weicher und wabbeliger. Es entstanden interessante Geräusche, aber die Scheibe saß. Völlige Erleichterung!

Nun musste aber wieder ein Keder in die Dichtung. Trotz Werkzeug machte das erstmal echte Schwierigkeiten. Aber Hugo hatte irgendwann den Dreh raus.

Jetzt hatten wir ausreichend Übung und konnten die viel stabilere und intakte Scheibe in unseren Magirus setzen. Auch hier lief alles glatt. 

Hochzeitsvorbereitungen

Ziel des ganzen Unterfangens war es ja, den Rahmen, die Kabine und das Trägerfahrzeug zu vermählen. 

Hierzu brauchte es aber natürlich einige Vorbereitungen. 

Wir trauten dem Halt der Kabine nun gar nicht mehr. Einerseits war sie ja doch eher unfachmännisch unten abgeschnitten worden, andererseits hatte sie, durch den viel zu starken punktuellen Druck beim Anheben, vermutlich Schäden erlitten.

Also fixierten wir durch große Blechtreibschrauben die Wand am Bodenwinkel. Wir mussten weitere Möbel ausbauen um die Gasleitungen zu sichern.

Ab dem hinteren Radlauf war der Boden tiefer. Aber vier Probeschrauben später haben wir die neue Lage des Winkels gefunden.

Die Wangen konnten nun ordentlicher abgeschnitten werden.

Jetzt war die Kabine bereit um auf den Rahmen gesetzt zu werden. Wir konnten einen großen Parkplatzt in der Nähe dafür nutzen. Also Kabine und Rahmen auf zwei Anhängern zum Parkplatz. Dort standen schon drei große Stapler bereit. Alle geliehen aus der Nachbarschaft. Vielen vielen Dank!

Auch der Marcel kam zum Helfen dazu.

Das Ganze lief bis spät in die Nacht. 
Die Heizung haben wir versehentlich auch gleich noch abgelassen. Aber was im Weg war musste nun mal weg.

Leider stellte sich am nächsten Tag bei Licht raus, dass der Hauptkabinenrahmen nicht komplett auf dem Rahmen aufliegt. Die Wangen waren noch ein wenig zu lang. 

Also mussten wir … ja was passierte eigentlich. Anheben, abschneiden, absetzen, anheben, rumschreien… Wie oft das alles geschah, vermag niemand mehr zu wissen. Aber am Ende saß die Kabine fest auf dem Rahmen auf.

Kühlschrank

Da unser alter Kühlschrank sehr unzuverlässig war, entschieden wir uns einen neuen zu kaufen. Diesmal kein Absorber, sondern direkt einen Kompressor Kühlschrank. So brauchten wir an dieser Seite kein Gas mehr, da unser Herd ebenfalls ausgezogen war. 

Tja, was soll ich sagen? Er war extrem laut. Die Stockbetten der Kinder vibrierten und das Dröhnen ließ einen an eine Fähre denken. Nochmal raus, dämmen, isolieren, Bautenschutzmatten hier und Alubutyl dort…

Das Fahrerhaus von Innen

Hier wurde natürlich auch fleißig gearbeitet. Es musste alles entdröhnt und gedämmt werden. An einem Samstag kam die Melli zum Helfen vorbei und ich hatte endlich mal auch weibliche Unterstützung im Team. Aber vor allem einen richtig lustigen Tag. 

Das Fahrerhaus war fertig gedämmt und nun konnte der Chris die Deckenverkleidung aus Nut und Feder Brettern machen. Diese hatte ich vorher ordentlich geölt. 

Ist es nicht wunderschön geworden?

Strom – Solarmodule

Es ist soweit – HOCHZEIT

Ja, die Hochzeit war wohl der emotionalste Moment. Und es ist uns geglückt!
Ein paar Kleinigkeiten waren noch zu beheben, aber im Großen und Ganzen stand uns nicht mehr viel im Weg. 

Kleiner und größere Schwierigkeiten
Mittlerweile war irgendwie die Luft ausgegangen. Wir waren schon einige Wochen über unseren Termin und die Stimmung beim Arbeiten oft angespannt. 
Daher wurden auch nicht mehr so viele Fotos gemacht.

Der neue Kompressor Kühlschrank war mega laut und dröhnend. Wurde mehrfach modifiziert und ist nun etwas leiser geworden. 

Den Durchstieg hatten wir mit einer mit Armaflex gefütterten Teichfolie realisiert. Von Spanngurten fixiert, aber doch etwas zugig. 

Die neue Dieselheizung wurde eingebaut und an die Wasserrohre der alten Alde-Heizung angeschlossen. 

Die Rückwand über dem Kühlschrank wurde für den Holzofen vom Teppich befreit. 

Auch die Stauboxen wurden montiert. 

Tatsächlich folgten hier noch weitere Anpassungen und Umbauten. Leider war bisher weder Zeit noch Muße, um den Rest zu dokumentieren. Vielleicht klappt das dann von Unterwegs.

TÜV

Und plötzlich war er da, der Termin für den TÜV! 
Natürlich sind wir alle mitgekommen. 
So standen wir zu fünft eine Stunde im eisigen Wind, wartend auf unseren Prüfer. 
Und dann ging alles ganz schnell und wir haben direkt bestanden!

Die Freude war riesig und die Erleichterung groß!

Abschiedsfeier

Am 16.11.2024 feierten wir gemeinsam mit 71 Freunden und Verwandten unseren Abschied. Es war ein wundervolles Fest und wir danken von Herzen jedem der diesen Tag mit uns verbringen konnte.


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